Förderprogramm „EXIST Forschungstransfer“ genehmigt: HCP Sense
2020/12/16
Das Projektteam von HCP Sense, bestehend aus den wissenschaftlichen Mitarbeitern des pmd, Georg Martin und Tobias Schirra, sowie ihren Mitgründern Sarah Wicker und Ansgar Thilmann, hat eine 18-monatige Förderung durch das Programm „EXIST Forschungstransfer“ erhalten.
Die Herren Georg Martin und Tobias Schirra arbeiten seit 2017 an ihrer Idee eines kraftmessenden Wälzlagers. Die Produktidee basiert auf experimentellen und theoretischen Untersuchungen am Fachgebiet pmd zu elektrischen Eigenschaften von Wälzlagern, dabei wurde das Messverfahren entwickelt und patentiert. Durch die Messung der elektrischen Impedanz werden Lasten und der Schmierungszustand im Lager während des Betriebs ermittelt, ohne Bauraum für zusätzliche Sensorelemente zu benötigen.
Ausgehend von den bisherigen Forschungsergebnissen, die durch Eigenmittel des Fachgebiets und eine Förderung des „Pioneer Funds“ mit Mitteln der TU Darmstadt und der ENTEGA ermöglicht wurden, soll nun die EXIST-Förderung die Firmengründung und den anschließenden Eintritt in den Markt ermöglichen.
Mit dem Sensorlager von HCP Sense wird die Digitalisierung in der Industrie (Industrie 4.0) unterstützt, in der die Prozess- und Bauteilüberwachung (Condition Monitoring) in den Fokus der Entwicklung rücken. In Anlagen mit rotierenden Bauteilen finden sich meist mehrere Wälzlager. Diese Lager nehmen alle Kräfte auf, die z.B. auf einer Welle auftreten. in ihnen verbergen sich höchst relevante Informationen über den Bauteilzustand und die Prozessgrößen. Zusätzlich werden auch der Schmierstoff und der Lagerzustand überwacht. Die Geschäftsidee ist es, Standard-Wälzlager zu kraftmessenden Wälzlagern weiterzuentwickeln und zu vertreiben. So wird der Industrie eine signifikant verbesserte Prozess- und Bauteilüberwachung ermöglicht. Ein Beispiel für die Prozessüberwachung ist der Einsatz in Motorspindeln von Werkzeugmaschinen. Durch die Überwachung der mechanischen Belastung können Wartungszyklen besser geplant und ungeplante Stillstandszeiten reduziert werden. Zusätzlich wird die Schmierung überwacht, um einen Ausfall des Lagers aufgrund mangelhafter Schmierung verhindern zu können.
